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90 Jahre Stadtrechte: Bebra zeigt seine Geschichte
Bebra feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Vor 90 Jahren erhielt die Stadt ihre Stadtrechte und aus diesem Anlass lädt das Rathaus zu einer Ausstellung ein. Vom 20. September bis zum 17. Oktober können Besucher während der regulären Öffnungszeiten eine Zeitreise durch die Geschichte Bebras unternehmen.
Im Mittelpunkt steht ein Zeitstrahl, der mit dem Jahr 1935 beginnt. Damals wurde Bebra zur Stadt erhoben. Rund 3500 Beamte und Eisenbahner waren am Bahnhof beschäftigt, die Einwohnerzahl lag bei gut 5000. Von hier aus entfaltet sich ein chronologischer Rundgang durch prägende Ereignisse.
Zu den dunklen Kapiteln gehört das Jahr 1938, als die Synagoge zerstört und jüdische Wohnungen sowie Geschäfte gewaltsam zertrümmert wurden. Auch der schwere Luftangriff im Jahr 1944 ist dokumentiert. Gleichzeitig zeigt die Ausstellung, wie die Stadt nach den Kriegsjahren wieder aufblühte. Ein wichtiges positives Signal setzte 1969 die Städtepartnerschaft mit Knaresborough in England, die bis heute gepflegt wird und internationale Freundschaften ermöglicht.
Weiter zeigt die Ausstellung, dass 1970 ein Sonderzug mit Bundeskanzler Willy Brandt auf dem Weg nach Erfurt durch Bebra rollte. Im Sternensaal der Bahnhofswirtschaft fand damals eine internationale Pressekonferenz des WDR statt. Ein weiterer Meilenstein war 1977 die Eröffnung der Werkstatt für Menschen mit Behinderung.
Auch die Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte sind Teil der Ausstellung. Die Partnerschaft mit Friedrichroda in Thüringen im Jahr 1990 gehört ebenso dazu wie die Eröffnung des Einkaufszentrums „das be!“ im Jahr 2014. Der Zeitstrahl endet schließlich im Jahr 2025 mit der kürzlich erfolgten Einweihung des neuen Rathausmarktes.
Ergänzt wird die Sonderausstellung durch ein detailgetreues Modell des Lindenplatzes, das Georg Daum geschaffen hat. Die Ausstellung im Foyer des Rathauses bietet eine seltene Gelegenheit, auf neun Jahrzehnte Stadtgeschichte zu blicken. Wer den Gang durch den Zeitstrahl wagt, begibt sich auf eine Reise in Vergangenheit und Gegenwart zugleich. Ein Besuch lohnt sich für Geschichtsinteressierte also gleichermaßen wie für alle, die Bebra einmal aus der Perspektive seiner Vergangenheit betrachten möchten.